Wir haben unsere Eindrücke vom Speed Project 4.0 ein paar Wochen sacken lassen und den Team-Mitgliedern die folgenden vier Fragen gestellt. Markus Rainer weiht uns darüber ein was alles geht, wenn nichts mehr geht.

1) Was war für dich der Höhepunkt bzw. der prägendste Augenblick des Speed Projects?

Direkt nach der Poolparty, über die einvernehmlich der Mantel des Schweigens gelegt wurde, kamen wir zur Team-Verabschiedung zusammen. Ein paar von uns würden in wenigen Stunden schon im Flieger sitzen, für manche gingen sich noch einige Tage USA-Urlaub aus. Wir standen im Kreis, die Hände gegenseitig auf den Schultern mit der Gewissheit: Es ist vorbei! Die Tage davor hatten uns extrem viel abverlangt, aber noch viel mehr zurückgegeben. Für einige Stunden durften wir das reine Leben spüren. Die Aufgabe hat teils fremde Männer zusammengeschweißt und neue Freundschaften entstehen lassen. Wir waren ein echtes Team, das gemeinsam eine „Once-in-a-lifetime“-Erfahrung nicht nur mit Anstand sondern bravourös bestanden hat.

2) Wann war es bzw. was war am härtesten?

Am zweiten Tag in der Früh, letzter Abschnitt vor dem Death Valley. Für mich ging es im Sonnenaufgang über 12 Kilometer querfeldein. Ohne Begleitfahrzeug. Davor waren wir mit dem SUV einige Stunden über Stock und Stein gerumpelt. Scheinbar keine ideale Laufvorbereitung. Nach knapp einer Meile spüre ich: Die Lunge macht „zu“. Keine Luft zum Laufen. Der Schnitt komplett im Keller, der Puls dafür auf 180.

„Im Sonnenaufgang in Richtung Death Valley ohne Begleitung – und dann ist’s passiert…“ – Markus Rainer

Normalerweise würde man nun wechseln (auch wenn’s peinlich ist). Blöd nur, dass niemand zum Wechseln da ist. Stattdessen… ganz allein in der Wüste. Meine Staffel erwartet mich in elf Kilometer Entfernung – und das möglichst zum Frühstück und nicht zum Mittagessen. Das sind die Momente, in denen Einzelsportler zu Teamsportlern werden und für die Staffel über sich hinauswachsen können. Auch wenn’s in dem Moment verdammt weh tut.

3) Was war die wertvollste Erfahrung für Dich?

Wenn zehn Alphatiere, in unserem Fall männliche Läufer, für mehrere Tage in einem Wohnmobil auf engstem Raum zusammen sind, ist gegenseitige Rücksichtname oberstes Gebot! Jeder ist am Limit und mit sich – seinem geplagten Körper und seinem inneren Schweinehund – beschäftigt. Trotzdem darf das eigene Ego immer nur soweit gehen, dass es den anderen neun nicht „auf den Sack“ geht. Wenn das in einem Wohnmobil, unter extremen Bedingungen, mitten in der Wüste funktioniert, warum nicht im täglichen Leben?

4) Dein Soundtrack für das Speed Project?

„Metallica – Whiskey in the Jar“ Wenn nix mehr geht beim Laufen… mit der Mucke geht immer noch was!